Argumente für die Förderung

 

Warum Kinder kreative Vorbilder brauchen

Frühkindliche Bildung ist wichtig, denn die ersten Jahre bestimmen massgeblich, wie der Lebensweg eines Menschen aussehen wird. Diese Tatsache wurde von der Politik und Gesellschaft erkannt, in der Folge wächst seit einiger Zeit die Qualität der Erziehung in Kitas. Ästhetische Bildung spielt dabei aber nach wie vor eine untergeordnete Rolle, dabei wäre sie sehr wichtig.

Erst in seiner kreativen Entfaltung schöpft ein Mensch sein Potential vollumfänglich aus, ist innovativ und kann mit Veränderungen sinnvoll umgehen. Die Kleinsten besitzen ein grosses kreatives Potential. Leider geht viel davon nach den ersten Lebensjahren verloren. Kreativität behalten lernen die Kleinsten auch von kreativen Vorbildern. Deswegen ist die künstlerische Arbeit in den Kitas und vor allem auch mit den Erziehenden wichtig. Es ist aber auch von grossem Wert, wenn Kinder mit ihren Eltern ins Theater gehen können, um dort Bühnenkunst in seiner traditionellen Umgebung zu sehen und zu erleben.

Wissenschaftlich abgestützt

Wir stützen unsere Arbeit auf den «Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz», welcher vom Marie Meierhofer Institut für das Kind in Zürich ausgearbeitet wurde.

Kulturelle Teilhabe

Ausserdem wurde im Mai 2017 eine neue Publikation des «Netzwerk Kinderbetreuung» in Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste Bern zum Thema «Ästhetische Bildung und Kulturelle Teilhabe – von Anfang an!» herausgegeben. Diese Publikation benennt als Erste ihrer Art in der Schweiz wissenschaftlich fundiert, warum unsere Arbeit relevant und wichtig ist.


Bereicherung und Lernumgebung fürs Zielpublikum

Kunst kann für die Allerkleinsten eine vielschichtige Lernumgebung sein. Bühnenkunst eignet sich dabei besonders, weil performative Kunst der Art und Weise wie die Kleinsten die Welt entdecken, sehr nahe kommt. Es geht bei Theaterarbeit in Kitas nicht um eine Verschulung bereits im Krippenalter, sondern um das Entdecken der Umwelt und der eigenen kreativen Möglichkeiten in einzigartigen, sinnlichen, ästhetischen Erfahrungsräumen. 

 

Qualität von ästhetischer Bildung in Kitas wird erhöht

Erziehende werden in PRIMA Kita Projekte mit eingebunden. In Workshops erhalten sie Hilfestellungen dazu, wie sie zusammen mit den Kindern die eigene, freie Kreativität neu entdecken können.
Ab Januar 2018 bietet der Verein PRIMA über die Stadt Zürich Weiterbildungen für Kita-Fachpersonal an. 

 

Brückenschlag zwischen Generationen und Kulturen, kulturelle Verankerung

Bühnenkunst für und mit den Kleinsten muss die erwachsenen Begleitpersonen genauso ansprechen. Gelingt dies, bietet diese Kunst auch Generationen verbindende Erlebnisse, welche es in dieser Form sonst nirgends gibt. In der frühen Kindheit wirken diese prägend und unterstützen eine kulturelle Verankerung in der Gesellschaft. Theater für die Kleinsten ist ausserdem für alle Gesellschaftsschichten gemeint, weil sie grundsätzliche, menschliche Themen verhandelt, Sprache dabei nicht im Zentrum steht. Ein interkultureller Dialog wird möglich.

 

Chancen für benachteiligte Kinder

Frühe ästhetische Bildung kann dazu beitragen, dass die Selbstwirksamkeitserwartung und Resilienz eines Menschen positiv beeinflusst wird. Sie kann auch dazu beitragen, dass die Chancengleichheit für Kinder aus benachteiligten Familien erhöht wird.

«Justin kann sich sonst keine fünf Minuten lang auf eine Sache konzentrieren.
Und jetzt beschäftigte er sich zwanzig Minuten lang völlig vertieft mit einem Haufen Mehl.»

Ilona Andraskay, Erzieherin in der PRIMA Kita, Kinderhaus Artergut Zürich, Januar 2015

 

Öffentlicher Diskurs über Kreativität und Bildung

Für die Erwachsenen geht es auch um eine «Besinnung» im wahrsten Sinne des Wortes - unter anderem auf die kreativen Anlagen als Mensch, und auf das, was es ausmacht und was es braucht, sich selber zu verwirklichen und einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Kunst für die Kleinsten und ein öffentlicher Diskurs zum Thema, kann deshalb für die Gesellschaft auch ein Anstoss sein, um über Kreativität in der Bildung allgemein nachzudenken.

 

Entwicklungspotential für Theaterschaffende

Lassen sich Theaterschaffende auf die besondere Rezeptions-, und Spielweise der Kleinsten ein, liegt die Suche nach alternativen Arbeitswegen nah. Das führt zu einer vertieften Auseinandersetzung mit seinen eigenen künstlerischen Mitteln und birgt Entwicklungspotential.

«Was bedeutet das Genre 'Theater für die Allerkleinsten' für die Macher? Sie sind aufgefordert, ihre Mittel und ihre Motivationen zu überprüfen, da sie sich dem ernsthaften Blick der Allerkleinsten aussetzen, der keine Albernheit verträgt. (…) 
Wie durch eine Lupe sollte man hinsehen, das schärft den Blick für das Wesentliche, entlastet gar, weil dann so ein Rumgemache einfach wegfällt. Diese Prozesse im Theater haben mit Suche nach Wahrheit und Lebendigkeit zu tun.»

Ania Michaelis, Theater Junge Generation, Dresden 2008

 

Warum ein internationales Festival in der Schweiz wichtig ist

Ein Festival bringt eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die Projekte und Anliegen des Vereins. Es sensibilisiert für das Thema Kulturelle Teilhabe und Kunst für die Jüngsten. Das Netzwerk wird gestärkt, indem es gemeinsam auftreten kann. Die internationale Präsenz bringt den Anliegen von PRIMA Relevanz, ein öffentlicher Diskurs wird möglich. Schweizer Produktionen erhalten internationale Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt werden Vorträge und Workshops im Rahmenprogramm die Arbeit des Vereins über das Festival hinaus vorantreiben.

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